KANONIKUS MICHAEL GAMPER PLATZ – PRISSIAN (I)

Öffentlicher Freiraum
geladener Wettbewerb 2006: 3. Platz
Fläche: 670m²

Zeile für Zeile

Michael Gamper überzeugte durch seine Standfestigkeit und Wortgewalt. Seine Worte standen da wie Leitlinien - felsenfest, in einer Zeit, wo alles sich zu verändern schien. Seine Schriftzeilen führten die Bevölkerung in einer unsicheren Zeit in eine gemeinsame Zukunft.

Regelmäßige Zeilen aus schwarzem Beton schreiben sich fest in den Platz. Durch das Anheben einzelnen „Wort“ -blöcke entsteht ein Rhythmus, der die Aktivitäten des Platzes leitet. So entsteht entlang der Hauptachse ein autofreier Bereich mit Sitzbänken und Blickfang von der Hauptstraße aus.

Vor dem Geburtshaus Michael Gampers erregt eine goldene Zeile Aufmerksamkeit. Hier wird dem Werk Gampers Rechnung getragen. Die bodenbündig verlegten Messingplatten mit erhöhten Schriftzügen zitieren wichtige Eigenschaften des Kanonikus und machen sie beim Überschreiten oder Überfahren spürbar. Im straßennahen Messingblock bringt ein eingebauter Touchscreen die Dolomiten, das Tagblatt der Südtiroler, über Internet an den Ort des Ursprungs  zurück - es trifft sich der Anspruch der Zeitlosigkeit eines Denkmals mit dem scheinbaren Widerspruch seiner dauernden Aktualität.

Funktionen:

Memorial: Symbolisierte Zeilen im Platzgelände mit veredelter goldener Zeile, welche haptisch und visuell Michael Gamper und sein Schaffen erfahrbar macht.

Parkierung und Wegeführung: Entlang der Futtermauer organisieren die im Boden eingelassenen Zeilenblöcke die Parkierung. Das punktuelle Anheben der Zeilen zu Blöcken steuert unaufdringlich die Bewegungsräume für Fußgänger und Autofahrer. Die 12 Parkplätze werden durch die Beschriftung und Bodenbeleuchtung in den Zeilen markiert. Die fußläufige Verbindung wird durch die Komposition der Blöcke optimiert - so wird einerseits der freie Durchgang vom Feuerwehrhaus bis zum Musikpavillon garantiert, andererseits bieten die Blöcke Sitzgelegenheit zu einem kurzen Plausch. Eine Linde markiert den Fußaufgang und gibt dem Platz seinen dörflichen Maßstab.

Besondere Ereignisse: Dorfaktivitäten wie Markt oder Feste werden durch das Einbringen von Sitzmöglichkeiten bereichert ohne die Durchlässigkeit und Flexibilität des kleinen Platzes zu gefährden.